als Kind dachte nicht an Sie
ich war im Jetzt und spielte
wenn doch, dann wünschte ich mir groß zu werden
so endlos lang war Sie
ein ganzer Tag wie eine Ewigkeit, vor dem Geburtstag, vor Weihnachten
nach der Schule raste Sie plötzlich los
jetzt fliegt Sie vorbei an mir
Wochen wie Sekunden, Monate wie Stunden und Jahre wie Tage
die Zeiger drehen sich so schnell
festhalten kann ich Sie nicht – nur loslassen
Schönes Gedicht. Zum Zeitempfinden habe ich eine eigene Theorie, die dieses Phänomem, wie ich finde, anschaulich erklärt.
Wir empfinden die Zeit in Relation unseres Alters. Wenn du ein 10-Jähriger bist, dann ist ein Jahr 10% deines gesamten Lebens. Mit 50 ist ein Jahr nur noch 2% deines Lebens, entsprechend kürzer empfindest Du es.
Allerdings erklärt die Theorie nicht, warum die Zeit jenseits der 50 erst so richtig zu rennen beginnt, denn das prozentuale Verhältnis ändert sich ja nur noch moderat. Vielleicht hat es damit zu tun, dass wir uns gleichzeitig der Endlichkeit unseres Leben bewußter werden.