Leben & Tod Politik

Totenschädel-Affäre – woher kommt die Aufregung?

Ich frage mich ernsthaft, wie man einerseits moralisch von deutschen und anderen Soldaten erwartet, daß sie auf Befehl töten und andererseits eine eigene Moral haben sollen. Ist das nicht ein chronischer Widerspruch? Moral im Frieden ist gesetzlich schon mal anders festgelegt als im Krieg, oder? Schließlich darf man im Krieg töten, im Frieden nicht.

Die deutschen Truppen in Krisenregionen sind durchaus schußbereit und selbstverstänlich haben sie die Pflicht, in bestimmten Fällen zu schießen oder zu töten. Natürlich tun sie das nicht gerne, auch klar. Aber sie müssen wenn der Befehl kommt. Da verlangt man andererseits Moral? Wenn die Menschen die zur Armee gehen Moral haben sollten, dann wären sie nicht da, oder?

Und Befehle und Gehorsam schließen Moral weitestgehend aus. In einer Armee herscht Gruppendynamik, wo keiner sich widersetzen kann und darf. Wie kann man denn Moral haben, wenn Gehorsam gefordert wird? Da muß in diesem Falle doch ausschließlich der Befehlshabende zurücktreten.
Die Totenschädel-Affäre ist für mich so überflüssig wie die deutsche Armee. Ein Land wie Deutschland hätte gut daran getan sich nach dem zweiten Weltkrieg nicht wieder so etwas wie eine eigene Armee zu leisten. Aus moralischen Gründen.

1 Kommentar zu “Totenschädel-Affäre – woher kommt die Aufregung?

  1. Holger Ehrlich

    Aber unsere Soldaten töten doch nur für den Frieden, die Demokratie und die Freiheit! Sie sind die Guten, die mit den toten Feinden respektvoll umgehen sollen. Vielleicht können sie sich ja Anregung beim heimischen Jäger holen, der legt dem erlegten Wild als Respektbezeugung einen Zweig in das Maul?!?

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