Schöner Abend in St. Hubert

Es sind Abende wie dieser, die den Niederrhein bei aller Tristesse und aller Bäuerlichkeit auch wieder mal schön erscheinen lassen. Im Vergleich zur Großstadt jedenfalls, ist es wunderbar. Gestern haben wir in Düsseldorf in einem Hotel Hochzeitsfotos erstellt und wieder einmal festgestellt, wie häßlich die Stadt sein kann. Vom Kommerz mal abgesehen, der die Seele der Menschen zu rauben scheint, ist die Stadt dreckig. Man geht über tausende von alten, schwarzen Kaugummis, muß aufpassen nicht ständig in Hundescheiße zu treten und in Spucke von Menschen zu treten. Die Parkplatzsituation ist desolat, denn Autos will man einerseits, andererseits gibt es aber keine Parkplätze. Die Menschen fahren dort als sei es ihr letzter Tag, ohne jede Rücksicht und Moral, nur nach dem Gesetz des Stärkeren und Mächtigeren. Man sieht fast nur noch dicke Autos, in einer Menge, die in keinem anderen Land so zu sehen sein dürfte. Trotzdem sind die meisten Menschen dort nicht fröhlich, nicht lebensfroh, nicht offen, nicht zugänglich, sondern oberflächlich, abweisend und sozial völlig desolat. Nicht alle Menschen, dem Himmel sei Dank, aber doch die meisten, die man beobachten kann. Das Hochzeitspaar beispielsweise war super nett, sehr offen und sozial. Ich frage mich dann meist – wieso sind nicht alle so, oder lerne ich nur die netten Menschen besser kennen?

Bezüglich des Drecks und der Oberflächlichkeit, der Hatz und Vergänglichkeit der Stadt können wir am Niederrhein noch sehr zufrieden sein, obwohl es auch hier diese Tendenzen gibt. Ich hoffe ich kann irgendwann einmal eine alte Berghütte ergattern, die DSL-Anschluß hat :-)