Politik

Politikblog – Ungerechtigkeit, Überwachung, Polizeistaat, Zivilcourage 1982 und 2006

Polizist fotografiert auf Demo in BerlinImmer mehr wird dieser Blog zu meiner politischen Meinung. Ich bin nicht sicher, ob es von Ihnen als lästig empfunden wird, daß ich den Mund aufmache, mir Luft mache, mir Gedanken mache. Viele Kommentare kommen hier nicht, weil wohl viele lesen aber leider nicht schreiben. Man kann aber nur gemeinsam etwas bewegen.

Schon vor Jahrzehnten habe ich Fotos in Berlin gemacht von einer Demo, bei der die Polizei ganz ungeniert die Demonstranten fotografierte und sicher auch diese Fotos archivierte. Ich bin quasi schon damals in Ungnade gefallen und durfte feststellen mit welchen gesetzwidrigen Mitteln die Polizei in Berlin arbeitete. Mir wurde beim Fotografieren des Polizisten die Kamera aus der Hand gerissen – es war nahezu Körperverletzung wie das passierte. Dann wurde ich ohne Angabe von Gründen mitgenommen im Polizeiwagen und nach langer Zeit ließ man sich herab, mit mir zu reden. Die Alternative zum Herausnehmen und damit Belichten des Filmes war, diesen bei der Staatsanwaltschaft zu entwickeln und zu untersuchen, ob der Polizist zu erkennen war, der dort fotografierte. Sollte er erkennbar sein, hätte man Anzeige gegen mich erstattet. Nach einigem Nachdenken entschloß ich mich zu letzer Lösung und war mutig. Der Film wurde mir ohne Kommentar entwickelt zurück gesandt, da der Polizist nicht zu erkennen war. Das Foto rechts ist somit von höchster Stelle genehmigt :-).
Mir ist bis heute nicht klar, warum der Staat seine Bürger verheuchelt und zwei Gesetze macht: eines für ihn und eines für seine Bürger. Eines für Friedenszeiten, eines für Kriegszeiten. Mal ist Töten verboten, mal erlaubt. Mal ist Bespitzelung verboten, mal erlaubt. Vielleicht ist darin meine Wachsamkeit begründet und ich finde ganz einfach, daß sich mehr Bürger stark machen müssen gegen Ungerechtigkeiten, Überwachung, Lenkung der Presse, Falschmeldungen und Korruption der Demokratie durch Kommerz. Auch gegen Profitdenken, soziale Ungerechtigkeiten von Telekom, Allianz, Deutscher Bank und vielen anderen AGs und Konzernen. Vielleicht kommen ja mal ein paar mehr Kommentare von Menschen die auch was tun, anstatt nur zu konsumieren und zu hoffen, daß alles gut gehen möge. Kommentare von mutigen, engagierten Menschen.

Foto oben: Juni 1982 in (West-!)Berlin. Damals war die Polizei mit Pentax und langem Tele ausgerüstet. Schon seiner Zeit hat man nette Fotos von seinen Bürgern gemacht, die allerdings kaum so gut sein dürften, wie die heutiger Überwachungstechnik und dem darauf folgenden Datenabgleich mit „Verdächtigen“. Schilly sei Dank geht das heute etwas zügiger und präziser unter Ausschluß der Wahrheit, der Öffentlichkeit und mit Genehmigung. Gibt es eigentlich in unserem Überwachungsstaat noch ein Recht auf Demonstrationen?

Demo 1982 in Westberlin

Foto: Juni 1982 in Westberlin. Ein interessantes Thema damals wie heute, oder? Wer erinnert sich an diese Demonstration heute noch? Im Sommer 1982 fielen die Israelis im Libanon ein. Es war sicherlich eine der Ursachen für den heutigen Terror der Hesbollah. Warum wurden damals in Deutschland die Demonstranten fotografiert? War das der Anfang unseres Überwachungsstaates? Jedenfalls kann man heute nur noch über die Stasi lachen, wenn man den Aufwand der BRD im Jahre 2006 ansieht. Es scheint so, als sei alles noch heftiger als in der damaligen DDR.

Politikblog - Ungerechtigkeit, Überwachung, Polizeistaat, Zivilcourage 1982 und 2006

4 Kommentare zu “Politikblog – Ungerechtigkeit, Überwachung, Polizeistaat, Zivilcourage 1982 und 2006

  1. Holger Ehrlich

    Politblogs gibt es noch lang nicht genug! Also weiter so!

  2. Peter W. Sawatzki
  3. Peter W. Sawatzki

    Ich kann Ihre Meinung oft nicht teilen. Das ist aber auch völlig egal, wir sind schließlich u.a. auch deshalb befeundet, weil wir höchst unterschiedliche Menschen sind.

    Manchmal denke ich, wenn ich Ihr Blog und die darin vertretene Meinung lesen: „Ach nee, nicht schon wieder diese Leier!“

    Aber letztenendes bringt mich manches dann doch zum Nachdenken, nicht etwa zum Umdenken, aber immerhin zum Nachdenken.

    Insgesamt gibt es viel zu wenige, die mal nicht mit dem Strom schwimmen. Aus diesem Grunde: Weiter so!

    Aber machen Sie kein Polit-Blog, Ihre Geschichten aus dem Alltag sind viel zu schön.

  4. wie wahr…

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