Zivildienst oder Kriegsdienst – das war und ist immer noch die Frage – für Männer. Vorausgesetzt man wird überhaupt eingezogen. Zum Zivildienst wahrscheinlich eher als zum Kriegsdienst. Weil wir die Zivildienstleistenden brauchen. Jeden Sommer geht die Diskussion von Politikern los, die sich eine Berufsarmee wünschen. Gute Idee, aber dann haben wir ein riesiges Problem im Kranken- und Pflegesektor, weil automatisch die Zivildienstleistenden nicht mehr zur Verfügung stehen. Und so geht diese Diskussion in jeder Sommerpause aus wie das Hornberger Schießen* – mit Null Resulatat. Keiner sagt die Wahrheit, nämlich dass Deutschland sich keine Berufsarmee leisten kann, weil wir dann eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen hätten, was nun gar nicht mehr bezahlbar wäre. Statt dessen zieht man nur jeden zweiten oder dritten Tauglichen überhaupt ein. Natürlich verstößt dies aufs Schärfste gegen das Grundgesetz der Gleichbehandlung (meine Meinung wie alles hier). Aber was ist das Grundgesetz schon wert wenn solche Politiker oben sitzen? Die interessiert das erst wenn jemand Beschwerde oder Klage beim Bundesverfassungsgericht einlegt und Beweise vorlegen kann.
Frage auch: warum muss man heute im Vergleich zur Vergangenheit so viel kürzer Dienst leisten? Ist das korrekt? Nein, das hat nur damit zu tun, dass man heute nicht mehr so viele Männer einzieht für so lange Zeit.
Frage auch: warum ist der Zivildienst immer länger als der Kriegsdienst, zu dessen Übungen man ja bekanntlich nie mehr eingezogen wird. Das war nämlich immer die Begründung.
Gleichberechtigung beim Geschlecht? Auch da Fehlanzeige. Da wird seit Jahrzehnten Frauen weniger bezahlt als Männern in gleichwertigen Positionen. Frauen müssen sich auch nicht zwischen Kriegsdienst und Zivildienst entscheiden. Wegen der Gleichberechtigung. Argumentiert wird da auch gerne mit dem Kinderkriegen. Ich bin nicht sicher ob das eine gute Begründung ist, die vor dem Bundesverfassungsgericht standhalten würde oder schon stand gehalten hat? Um Himmels Willen, ich bin sehr für Kinder aber das hat doch wohl nichts damit zu tun, dass Männer zur Bundeswehr oder zum Zivildienst müssen oder? So richtig verstanden hat das wohl nur die Regierung. Oder haben Sie es verstanden? Kommentare erwünscht.
* Das Hornberger Schießen ist das Ereignis, das die Redewendung „das geht aus wie das Hornberger Schießen“. hervorgebracht hat. Die Wendung wird verwendet, wenn eine Angelegenheit mit großem Getöse angekündigt wird, aber dann nichts dabei herauskommt und ohne Ergebnis endet (Wikipedia).
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