Allgemeines Kempen Pech und Pannen

Gesang der Motoren

Wer am Niederrhein lebt, hat sich längst an das sonore Brummen von Rasenmähermotoren gewöhnt. Gut, der Rasenmäher unseres Nachbarn wird begleitet von einem Geräusch, welches man mit ein wenig Fett sicher wegbekäme, aber der Nachbar ist schwerhörig (vielleicht so eine Art Schutz gegen seine Frau) und merkt das sicher gar nicht. So ähnlich wie die Kinderschaukel am Wochenende. Quieeeek, quieek und so weiter. Unterschiedlich je schneller geschaukelt wird. Da ist der Rasenmäher fast schlimmer, weil alte Leute die Eigenschaft haben, einen englischen Rasen haben zu wollen. Nicht daß der letztlich der schönere Rasen wäre – mir sind Wiesen mit Gänseblümchen und ein bißchen Leben lieber. Aber wenn zwei Mal die Woche der Rasenmäher ohne Öl an der Achse rausgeholt wird, muß man auch zwei Mal alle Fenster nach draußen schließen, um dem Geräusch zu entkommen.

Aus der Reihe Pleiten, Pech und Pannen gab´s da aber gestern noch eine ganz eigene Fortsetzung. Meine liebe Frau meinte vor dem Winter noch mal unsere Wiese kürzen zu müssen. Man muß sich unser Grün ein wenig wie eine Mondlandschaft vorstellen: ein paar Hubbel, verursacht durch zu viel Moos, viel Unkraut (ich finde das schön, aber hey) und ganz viel Wasser, weil das nicht abläuft. Gestern wurde das monotone Schnurren unseres eigenen Rasenmähers dann aber durch einen dumpfen Schlag unterbrochen. Ich dachte an einen Stein, wie das schon mal vorkommt. Aber als nach zwei Minuten immer noch keine Fortsetzung des Rasenmähermähgeräusches zu hören war, machte ich mir schon so meine Gedanken. Nun will man ja nicht immer gleich was unternehmen, weil Frauen wirklich Frau genug sind mehr auf die Beine zu stellen und zu tun, aber dann hörte ich im Flur unten so ein leises „Schnuuuuck???“. Ich sage „Jaaaa“. Meine Frau „Ich habe es geschafft. Ich habe das Kabel durchgeschnitten.“. Ich gebe mir nach der Katastrophe mit dem Schrank und den zehntausend anderen Dingen die in diesem Jahr kaputt gingen, wirklich Mühe nicht zu seufzen und gehe in den Garten. Wahrscheinlich habe ich dabei nicht wirklich glücklich ausgesehen. Anstatt glücklich zu sein, daß nichts passiert ist, rege ich mich vermutlich innerlich über die Reparatur auf. So ein Schwachsinn! Aber Madame hat tatsächlich ein paar Leitungen blank gelegt, ohne die Sicherung rauszuhauen. Und genau in der Mitte natürlich. So ist das Kabel in Zukunft nicht mehr zu gebrauchen. Ich schneide es auf die Hälfte und schraube den Stecker dran, um nicht ein geflicktes Kabel zu hinterlassen. Das ist bei einem solchen Teichgras nicht wirklich von Vorteil. Jetzt muß improvisiert werden und meine Frau ist klasse darin – sie hat schon die zweite Kabeltrommel als Verlängerung herausgeholt. Es scheint so, als müsse ich heute zum Baumarkt und da kann ich gleichzeitig den Pfand für die 12 Jahre alte Autobatterie zurückholen. Wir sparen quasi beim Kabelkauf…

Gesang der Motoren

1 Kommentar zu “Gesang der Motoren

  1. Peter W. Sawatzki

    Vielleicht ist auf dem alten Kabel auch Pfand drauf?
    ;-)

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