Frauen und Telefone und Kühlschränke

Jetzt blockiert meine Frau doch schon über 90 Minuten das Telefon. Es war mir klar, daß sie das täte, wenn Sie mit Ursel telefoniert. Das dauert Minimum 90 Minuten. Erst mal wird über die allgemeine Lage philosophiert, dann über die Spezielle. Dann geht es Krankheiten und vor allem um Urlaube oder andere schwerwiegende Ereignisse. Und natürlich um den Alkohol im Urlaub. Nicht nur Männer erzählen darüber gerne. Frau quiecken bei diesem Thema vor Vergnügen. Es ist ähnlich wie beim Strippen: Männer stehen da mit offenem Mund wenn sich Frauen ausziehen. Frauen lachen vergnügt und kichern wenn Männer das tun. Das hat bei Frauen nichts mit Bewunderung zu tun, einfach nur mit Spaß haben. So ist das auch bei Frauentelefonaten. Es dauert und wenn man hinterher fragt: „was gabs?“, dann kriegt man nur so ein: „Alles in Orndung“. Oder ein „Nichts Besonderes“. Ich bin dann immer versucht zu fragen: „Wie kann das denn sein bei 120 Minuten Telefonat?“, aber ich verkneife mir den Kommentar lieber, weil das garantiert dazu führt daß man eine mittelschwere Kriese bekommt, bei der mindestens einmal gefragt wird: „Wer verdient denn eigentlich das Geld?“. Und dann kann ich keine Antwort mehr geben, denn meine Frau hat Recht. Und im Grunde hat sie immer Recht, das liegt in der Natur der Sache – Pardon: in der Natur der Geschlechter. Also versuche ich mich nicht aufzuregen.

Auch nicht wenn meine Frau versucht Wärmetauscher zu spielen. Kennen Sie das? Meine Frau läßt unheimlich gerne den Kühlschrank offen stehen. So für zwei Minuten oder so. Das ist wie Fernsehen für sie. In dieser Zeit kann ich förmlich sehen, wie sich die Kälte in die Wärme der Küche ergießt und andersrum. Ich frage mich immer ob man da nicht so eine Art Alarm einbauen kann. Wenn der Kühlschrank um ein Grad wärmer wird, piepst er. Meine Frau würde das wahrscheinlich nicht stören, aber mir würde es ein Gefühl geben wie: siehst Du Peter, Du hast Recht.

Krasser ist nur noch die Untersuchung des Tiefkühlschrankes: Meine Frau sucht dann viertelstundenlang in allen Kisten, was noch da ist und was abgelaufen ist. Da kann es schon mal kühler werden – im Raum. Egaaaal. Ich muß mich immer unheimlich zusammenreißen um nicht zu rufen: Schatz, das kostet Geld. Dann denke ich immer: weißt Du eigentlich wofür Du selber noch viel mehr Geld ausgibst, Peter? Und dann lasse ich das mit dem Zwischenruf. Denn im Grunde meines Herzens weiß ich: Scheißegal Du liebst diese Frau doch über alles!