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Die größte Tragödie – 9-11

Als Peter Wilhelm, alias Dreibein, die Frage nach der größten Katastrophe mit dem 11.09.2001 beantwortete, habe ich überlegt wie er das vielleicht gemeint haben könnte. Inzwischen komme ich für mich selbst zu der Überzeugung, daß der Tag deshalb die schlimmste Katastrophe war, weil Amerika und auch Europa ihre Freiheit verloren haben. Inzwischen ist noch der dümmste Politiker dazu bereit, die Freiheit seiner Bürger für den Überwachungsstaat zu opfern. Schilly hat es vorbereitet. Ich halte Otto Schilly inzwischen für den Unmenschen Deutschlands, weil er es geschafft hat aus Deutschland einen Überwachungsstaat zu machen. Sein Nachfolger Schäuble ist keine Spur besser, aber der SPD und anderen Oppositionellen sei Dank, schafft er es nicht auch noch das Grundgesetzt zu Gunsten der Überwachung zu ändern.

Ich frage mich immer wieder ob diese Innenminister, die ja besser Überwachungsstaatsminister hießen, es aus Überzeugung oder nur aus Dummheit schaffen, die Gesetze zu Gunsten völliger Überwachung zu ändern. Was geht in diesen Menschen vor, die doch eigentlich inzwischen wissen müssten, daß man mit immer mehr Überwachung einem freiheitlichen Rechtsstaat nicht entgegen kommt? Ist es Furcht? Ist es Hörigkeit gegenüber der Wirtschaftsmacht USA? Was treibt diese Leute dazu, dem FBI alle Daten seiner Bürger zu übergeben, die in die USA fliegen? Ihnen die Bankdaten freizugeben, die persönlichsten Daten die überhaupt möglich sind? Ob man Vegetarier ist wissen die natürlich auch. Das ist wichtig, denn dann könnte man Muslim sein und damit kommt man in den USA bei Ankunft einfach mal in den Knast und man verwehrt einem auch noch die lebensnotwendigen Medikamente. Sie glauben das nicht? Lesen Sie es einfach mal hier nach. Sie werden staunen über ein Land mit hohen Mauern, die an die DDR erinnern. Über ein Land welches systematisch seine Freiheit ablegt und seine Bürger unfrei macht. Und welches Europa erpresst um biometrische Daten, die es im Gegenzug keinesfalls selbst bereit ist an Europa zu übermitteln.

Da wird noch kurz nach Weihnachten 2006 eine Meldung abgesetzt, daß der Eurotunnel vor einem Anschlag stünde. Wer glaubt so etwas noch? Da brauchte Bush wieder mal bessere Umfrageergebnisse und mehr Geld für seinen Krieg. Den Krieg im Namen Gottes, der keinen Deut besser ist als der der anderen Religionen dieser Welt.

Der Artikel ist meine private persönliche Meinung.

Die größte Tragödie - 9-11

5 Kommentare zu “Die größte Tragödie – 9-11

  1. Sie haben in Vielem Recht. Aber meine Intention, zu schreiben, daß der Terroranschlag auf das World-Trade-Center für mich die größte Katastrophe sei, war eine andere.

    Ich bin nach dem Krieg geboren und relativ behütet aufgewachsen. Der Krieg als großes einschneidendes Erlebnis hat meine Eltern und deren Erzählungen geprägt. Onkel und Tanten waren im Krieg gestorben, man kannte sie nur aus Erzählungen, war also ein ganzes Stück näher an der damals jungen Geschichte des dritten Reiches, als es die Kinder heute sind. Für meine Kinder ist Hitler etwa ebenso real, wie Napoleon oder Attila der Hurenkönig. Für mich war das jemand, den meine Eltern noch „gekannt“ haben.
    Dennoch aber waren die schlimmsten Bedrohungen in meinem Leben die Zeiten in denen die Baader-Meinhoff-Bande unterwegs war. Ansonsten hat niemand sein Gewehr auf mich gerichtet, irgendjemanden aus meiner Verwandtschaft getötet oder mich sonstwie bedroht.
    Am 11.9.2001 hatte ich gerade Feierabend gemacht, als die erste Meldung über ein angeblich ins Wolrd-Trade-Center gekrachtes Sportflugzeug (!) übers Radio kam. Zu Hause habe ich sogleich den Fernseher angemacht.
    Ich weiß noch, daß ich mit der Fernbedienung in der Hand, noch die Jacke an, fast eine Stunde im Wohnzimmer vor dem Fernseher gestanden habe und ungläubig zugeschaut habe, wie das zweite Flugzeug in den zweiten Turm krachte, dann der erste und schließlich der zweite Turm einstürzte.
    Mir war vollkommen egal, wo die Türme stehen, mir war egal wer da reingekracht ist, ich dachte nur an die vielen Menschen. An die Menschen in den Flugzeugen, die hilflos mit ansehen mußten, wie ein paar Spinner sie in den Tod reißen. An die Menschen in den Türmen, die um ihr Leben rannten, aus dem 80. Stock ins Freie sprangen, die verbrannten oder zerquetscht wurden. Ich sah die Gesichter der Feuerwehrleute, die wußten, dass da nichts zu machen war und dennoch in die Türme gingen, wissend daß viele nicht zurückkommen würden.

    So etwas habe ich in meinem ganzen Leben nicht erlebt. Nicht so eine Katastrophe, nicht so viele Opfer, nicht so eine fassungslose und ungläubige Reaktion bei mir.
    Das hat mich so stark beeidruckt, daß ich heute mit Fug und Recht sage, daß das die größte Katastrophe in meinen Augen ist.

    Ich bin auch der Meinung, daß man den 11.9. nicht vergessen sollte.

    Es besteht nämlich durchaus die Gefahr, dass Art und Umfang dieser Katastrophe kleingeredet oder verwässert werden, weil im Nachgang dazu der Präsident von Papas Gnaden hohldrehte. Ich verstehe diejenigen, die gegen George Bush wettern und die alle in der Folge angeleierten Maßnahmen kritisch beäugen.
    Aber Fakt ist: Der Anschlag auf die Doppeltürme des WTC ist eines der größten Verbrechen der Menschheit, hat Tausenden auf einen Schlag das Leben gekostet und steht meiner Meinung nach nur am Anfang einer Reihe von unglaublichen Anschlägen, die noch auf uns zukommen werden.
    Vielleicht trifft ja der nächste Anschlag uns?
    Vielleicht ist beim nächsten Attentat unsere Mutter, unser Bruder, unsere Frau eines der Opfer.
    Und das, wo die Deutschen doch dafür bekannt sind, daß sie selbst bei großen Katastrophen und Bedrohungen nichts machen…
    Nein, die veranstalten eine öffentliche Massenpanik, wenn ein paar Schwäne vor Rügen den Schnupfen haben.

    Fakt ist: Die Deutschen würden noch viel mehr hohldrehen!

    Aber lassen wir die politischen Überlegungen einfach mal beiseite. Sowas wie den 11.9. habe ich noch nie erlebt, nichtmals für möglich gehalten und deshalb hat es mich so beeindruckt.
    die Türme einstür

  2. Holger Ehrlich

    Auch ich hätte einen solchen Anschlag nicht für möglich gehalten, hätte ich es nicht selbst live und in Farbe gesehen. Wie Peter Wilhelm stand ich fassungslos vor dem Fernseher. Beim ersten Flugzeug hatte man ja noch an ein Unglück geglaubt. Aber dann sah ich das zweite. Schlagartig war mir klar, daß dieser Anschlag unsere Welt verändern wird.
    Das schlimme an den Innenministern ist ja gerade, daß sie in guter Absicht handeln. Sie glauben plötzlich, daß Freiheit zu gefährlich sei, und sie Schaden vom Volke abwenden müßten. Weniger Freiheit – weniger Gefahr. Das sehen viele Stammtische genauso. Wir haben doch nichts zu verbergen, lautet das Killerargument. Das Schlimme ist, daß sich die Verwaltung schnell verselbständigt. Erst wird wegen der Terrorgefahr überwacht, und kurze Zeit später gibt es die Überwachung, weil sie als Verwaltungsakt installiert wurde. Seltsamerweise wird das von der Bevölkerung hingenommen. Noch vor zwanzig Jahren hätte die verdachtsunabhängige Überwachung und Datenspeicherung zu einem Aufstand bis hin zum Generalstreik geführt. Aber die Leute sind mittlerweile desinteressiert am dem was die Politiker tun. Es sei denn es gibt einen saftigen Sex- oder Bestechungsskandal.

  3. Ich war im Büro, als die ersten Horrormeldungen über ein Flugzeug, das ins WTC geflogen ist, eintrudelten. Da innerhalb von Minuten die Nachrichtenseiten im Internet lahmgelegt waren, waren wir auf telefonische Infos von Partnern, die schon zu Hause waren und fernsehen konnten, angewiesen. Von diesem Zeitpunkt an hat sicher niemand mehr gearbeitet. Ich war natürlich genauso schockiert wie alle anderen. Mein Büro liegt an einer belebten Kreuzung. Bis drei Tage nach den Anschlägen hat man kein einziges Hupen auf der Straße gehört. Anscheinend haben die ungeduldigen Fahrer unter uns gemerkt, dass es Schlimmeres gibt, als dass der Vordermann nicht bei grün sofort losfährt. Das hat sich aber nach wenigen Tagen schon wieder normalisiert.
    Nachdem nun ein paar Jahre vergangen sind frage ich mich aber immer wieder, wie 3000 tote Amerikaner mich so aus der Bahn werfen konnten, während die Tatsache, dass jedes Jahr 6.000.000 Kinder verhungern, schon zum Alltag gehört. Anscheinend wird der Mensch erst wach, wenn er selbst zum Opfer werden könnte. Die Hungersnöte (aktuell in Somalia) sind kulturell so weit weg, dass wir uns nicht damit identifizieren.
    Ist es nicht auch ein Verbrechen, all diese Kinder verhungern zu lassen, während der Rest der Welt in einem nahezu unglaublichen Überfluss lebt? Oder wenn sich irgendwelche selbsternannten Staatsoberhäupter in Entwicklungsländern die Taschen vollmachen und der Rest verhungert? Ich will mich hier sicher nicht als Moralapostel aufschwingen, denn auch ich habe deutlich mehr als ich brauche und könnte mehr davon abgeben. Aber ich finde, die Situaton dieser Menschen hat viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

  4. Ja Mara, die Relationen auch zu Toten im Straßenverkehr sind sehr merkwürdig. Ich finde unter den genannten Gesichtspunkten die Antwort auf die Frage nach der größten Tragödie für mich anders: Die größte Tragödie ist jedes Einzelschicksal für sich.

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