Irgendwie ein schönes Experiment, welches die Lehrer, jungen Damen und männlichen Helfer in der Bräuteschule auf die Beine gestellt haben. Die Sendung läuft in der ARD abendlich an Wochentagen und lässt die Jugend meiner Eltern Revue passieren. Nicht nur die ganz andere Disziplin, sondern auch der geforderte Respekt und die Realtitätsnähe lassen ahnen, daß heute im Vergleich einiges falsch läuft. Schwierig ist für die Damen von heute natürlich der Umstieg auf die damalige Zeit, die aber auch viel interessante und sinnvorlle Etikette zu Tage fördert, die heute nicht mehr oder nur noch stark abgeschwächt anzutreffen ist. Das gilt nicht nur für junge Damen, sondern auch für die Jungs heute.

Als in der gestrigen Sendung Kaninchen vor den Augen der Damen geschlachtet wurden, dachte ich daß es nicht schlecht wäre, wenn Fleisch nicht nur in der Kühltruhe läge, sondern jeder einmal ein Tier schlachten müsste oder dem beiwohnen müsste, wenn er Fleisch essen möchte. Heute ist vieles annonymer aber nicht immer sehr viel besser als damals. Natürlich ist die Emanzipation und Gleichberechtigung ein deutlicher Pluspunkt für alle Menschen, aber die Etikette von damals hatte was. Ich gucke die Sendung gerne, um zu lernen, was damals anders war, welche Entbehrungen aber menschlichen Vorteile es gab. Und ich finde vieles ganz prima. Ein Schritt zurück wäre vielleicht in Bezug auf die zwischenmenschliche Note für viele von uns heute ein großer Fortschritt. Was meint Ihr?

2 Kommentare zu “Bräuteschule 1958

  1. Holger Ehrlich

    Das damalige System ist die Grundlage der Entwicklung unserer heutigen Gesellschaft. So gesehen, waren die Leute damals offenkundig nicht besonders zufrieden mit ihrer Situation. Hier passt ein Zitat des Schauspielers Gustav Knut.“Es ist erstaunlich wie schnell aus einer miesen Gegenwart eine gute alte Zeit wird.“

  2. Früher was alles besser.

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