Allgemeines Menschliches Politik

2008 in meiner persönlicher Erinnerung

Ich bin jedes Jahr aufs Neue überrascht, wenn ich Rückblicke lese oder im Fernsehen verfolge. Es sind viele Dinge, die ich schnell vergessen habe, obwohl sie von der Presse als wichtige Ereignisse gehandelt werden.

Was mich 2008 bewegt hat? Vielleicht die Wahlen in den USA, obwohl ich auch mit Helmut Schmidt der Meinung bin, daß Charisma allein nichts bedeutet, sondern daß man abwarten muß, was sich in den USA bewegt. Trotzdem ist es verblüffend wie Führer in aller Welt immer wieder Tränen und Glücksgefühle produzieren, obwohl man doch aus der Geschichte weiß, wie schnell Hoffnungen (auch durch wirtschaftliche Zwänge) zerschlagen werden, oder wie schlimm Heroisierungen enden können. Ich unterstelle Obama keine schlechte Absichten, aber mir ist die etwas bodenständigere Art der Deutschen mit Politik umzugehen bedeutend lieber. Sie kommt mir persönlich doch auch realistischer vor. Ich wünsche Obama aber viele glückliche Wendungen und hoffe auf einschneidende Entscheidungen, die auch die verlorene Freiheit in den USA wieder durchschimmern lassen mag.

Schwieriger als sich an herausragende Ereignisse positiver Art zu erinnern ist ja der Umgang mit solchen, die einen weniger interessiert haben. So zum Beispiel die olympischen Spiele in China. Weder die Eröffnungsfeier, noch die eigentlichen Wettkämpfe haben mich interessiert. Das hat mit meiner Abneigung zu tun, was Siege angeht, aber auch mit dem offensichtlichen Rangeln um hundertstel Sekunden oder mit dem zugehörigen Doping um dorthin zu gelangen. Auch hier zeigt die Erfahrung, daß der Mensch alles tut für einen Sieg, selbst wenn es die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigt. Ganz abgesehen von den Menschenrechtsverletzungen in China, die leider mit dem Ende der Spiele nicht mehr in aller Munde sind.

Wenig überrascht war ich von der Zerstrittenheit der SPD. Daß Steinmeier der falsche Kanzlerkandidat ist hingegen bewegt mich mehr, obwohl auch das die Tradition der SPD fortsetzt Wahlen nicht gewinnen zu wollen. Müntefering wäre der bessere Mann gewesen und hätte Chancen gehabt. Aber er weiß wohl, daß die SPD nicht gewinnen will und kann und hat die Koalition der kommenden Jahre offensichtlich schon klar vor Augen. Das bedeutet aber auch wenig Besserung für die Bürger, denen in den letzten vier Jahren keine einzige positive Änderung durch die Koalition zuteil wurde.

Als furchtbar empfand ich 2008 die unerträgliche Art und Weise, das deutsche Grundgesetzes zu untergraben und die Bürger zu bespitzeln. Das alles doch irgendwie nur um freiheitlich denkende Menschen zu überprüfen und weniger um Erfolge gegen Terror zu erzielen. Da ist es doch irgendwie beinahe lustig, daß sich die Welt über arge Datenschutzmängel wundert. Es wäre lustig, ist aber so vorhersehbar und der Grund warum die Spitzelei so verkehrt ist: wo Menschen sind werden immer wieder Informationen in Geld und Macht umgesetzt. Das ist auch bei staatlichen Befugnissen nicht anders; man erinnere sich an die DDR, der Schäuble so fleißig nacheifert.

Natürlich muß man sich beim Rückblick an die Bankenkrise erinnern. Komischer Weise war unsere Regierung sehr schnell bereit viel Geld zu verbrennen, obwohl man nie bereit war ähnliche Summen für wirklich sinnvolle Veränderungen in die Hand zu nehmen. Es lässt mich tiefe Verquickungen der Poltiik in die Bankenwirtschaft erahnen. Die Verlogenheit der Politiker in Deuschland fängt dort an, wo man höhere Moral in der Wirtschaft verlangt und gleichzeitig in Aufsichtsräten genau dieser Unternehmen sitzt und Geld kassiert.

Viele positive Rückblicke sind aber nicht in der globalen Wirtschaft oder Politik zu finden, sondern im alltäglichen Lächeln und Gespräch mit Menschen. Ich erinnere mich sehr gerne an viele dieser persönlichen Lichtblicke in 2008. Und deshalb gilt mein Dank auch denen, die das hier lesen und immer wieder kommentieren! Ich wünsche Euch allen viel Lächeln in 2009!

2008 in meiner persönlicher Erinnerung

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