Jeden Morgen finden wir über hundert Spams in unserem Outlook-Ordner. Die müssen noch kurz überflogen werden, damit keine wichtige Nachricht gelöscht wird, aber das funktioniert immerhin ganz gut. Dann finden sich noch Spams in den anderen Nachrichten, die nicht gefiltert wurden, weil sie nicht als Spam erkannt wurden. Am besten macht man keinen Urlaub, denn dann läuft man Gefahr, daß man erst mal eine Stunde lang sortieren muß, bevor man fünf wirklich wichtige Nachrichten gefiltert und gelesen hat.
Eine englische Firma hat die gute Idee, diesen morgentlichen Unsinn zu vereinfachen, und die IP-Adressen, über die Spam geschickt wird, zu blocken (http://www.spamhaus.org). Dafür wurde sie jetzt von einem US-Gericht zu einer Strafe von 11 Mio. Dollar verurteilt, die sie aber in GB nicht wirklich zahlen muß. Der Kläger (E360insight) hatte Werbeemails versandt (man kann das sicher auch als Spam bezeichnen) und wurde daraufhin von Spamhaus geblockt. Das hat ihn zu der Klage veranlasst. Hier ist die ganze Nachricht zu lesen: http://www.telekom-presse.at/channel_internet/news_25026.html
E360insight wird nicht nur von Spamhaus als Spammer angesehen. Die meisten Spamfilter verwerfen die Mails von E360insight ebenfalls. Die Nachricht zeigt uns zweierlei: erstens, die Spammer werden immer dreister; und zweitens, US-Gerichte haben auch nicht mehr Ahnung vom Internetgeschehen als die deutschen. Allerdings hätte das Verfahren vor einem deutschen Gericht nicht geführt werden können, da die „Tat“ ja nicht im Zuständigkeitsbereich des Gerichtes verübt wurde. US Gerichte hingegen fühlen sich für alles und jeden zuständig; selbst dann, wenn keiner der Beteiligten US-Bürger ist, die Klage keine US-Firma betrifft und die Tat außerhalb der USA verübt wurde.
@Holger: Die Amerikaner an sich fühlen sich entweder für gar nix zuständig, weil sie nix von der Welt wissen oder für alles, von dem sie auch nix wissen.