Politik

Privatisierung der Bahn

Irgendwie werden unsere Politiker ja nicht intelligenter oder? Man kann sich doch ansehen, was man möchte: Energie, Post, Telefon oder Bahn auch in anderen Ländern der EU. In jedem Falle ist die Privatiserung schief gegangen und die Probleme wurden größer. Die Aktien der Unternehmen zu kaufen war von vornherein ein Verlustgeschäft und das war spätestens bei der Telekom in Deutschland absehbar. Was also soll die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn?

Man konnte sich wohl nicht durchringen sie sofort ganz zu privatisieren und brauchte trotzdem dringend Geld. Was passieren wird ist klar: noch mehr Verspätungen und noch mehr Stilllegung von Teilstrecken. Klasse Idee deutsche Politiker! Gratulation zum nächsten völligen Versagen auf der ganzen Schiene. Besser gleich zurück ins Verkehrssteinzeitalter.

3 Kommentare zu “Privatisierung der Bahn

  1. Naja, so richtig schlecht finde ich die Privatisierung der Telekom jetzt nicht. Eröffnet sie doch die Möglichkeit, ohne Vertragsverhältnis mit den Magentafetischisten durch Leben zu kommen. Und dabei noch ´ne Menge Geld zu sparen.
    Gut, ich hab auch nicht die Aktien gekauft.

  2. Du hast sicher Recht, was die Preise angeht, aber das hätte man vorher auch anders regeln können (hat man aber nicht). Sicher: die Telekom hat uns jahrzehntelang ausgebeutet. Ein Telefonat nach England war vor 20 Jahren schlicht unbezahlbar. Wenige Minuten kosteten DM 5,-. Das ist ein Forstschritt, der ohne Aufgabe des Monopols nicht lösbar gewesen wäre. Auch im DSL und Mobilfunk ist das jetzt alles wesentlich bezahlbarer. Ich bezweifle aber auf lange Sicht, daß der Service besser wird. Vor allem bei der Bahn denke ich, daß in ländlichen Regionen der Schienenverkehr eingeschränkt wird. Und die Sicherheit und Pünktlichkeit wird durch Privatisierung nicht besser. Siehe England.

  3. Holger Ehrlich

    Hier werden zwei Dinge vermischt, die nicht zusammen gehören, Privatisierung und Marktfreigabe. Die Freigabe das Marktes hat bei der Bahn zumindest auf einigen Regionalstrecken bereits vor langer Zeit stattgefunden. Die Privatisierung wird wie Peter schon sagt, dazu führen, dass sich die Investoren die lukrativen Strecken im Fernverkehr rauspicken und die weniger attraktiven Nebenstrecken verkommen lassen oder bei Teilprivatisierung dem Staat aufbürden. Für den Steuerzahler hieße es dann mehr für die Bahn zu zahlen, da die durch das Fehlen der gewinnbringenden Strecken steigenden Verluste zu tragen wären.
    Teilprivatisierung ist noch größerer Unsinn als die Komplettprivatiserung. Die Teilprivatisierung fördert nur das alte Prinzip Gewinne zu kapitalisieren und Verluste zu sozialisieren. Die Komplettprivatiserung führt zur Abkopplung der ländlichen Gebiete von der Bahn. Die Bahn muß weiterhin staatlich bleiben, damit die gesamte Bevölkerung Zugang zum Bahntransport hat, wobei „gesamte Bevölkerung“ schon heute weit übertrieben ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.