Indien

Indien Foto-Reisebericht 14. April

Indien Foto-Reisebericht 14. April
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Von Jodhpur nach Chandelao

Heute reisen wir von Jodhpur nach Chandelao in die Wüste. Dabei sind wir in einem ziemlich kleinen Jeep untergebracht, in dem wir die Köpfe flach halten müssen, um nicht mit dem nächsten Hupfer am Gestänge zu enden. Die Tour lohnt sich, denn wir kommen bei einem Töpfer vorbei, von dem man in Deutschland auf Grund der Arbeits-Verhälnisse wohl annehmen würde, dass es nichts werden kann. Es kann aber sehr wohl. Der Mann dreht die schwere Scheibe mit einem Ast und gibt Schwung, der sich wohl etwa acht Minuten hält. Es reicht für drei Töpfe und die dreht der Mann so präzise, dass Topf und Deckel keinen Millimeter überstehen. Auch hat er den nötigen Witz für lustige Dinge die man nach der Vorführung ergattern kann und will.

Drogerie in der indischen Wüste

Zweite Station ist eine Art Drogerie mitten in der Wüste. Es lässt sich am Zubehör unschwer erkennen, dass es ernst wird und mit dieser Art Medikament lässt sich der Magen bei Durchfall gut reparieren. Die Familie ist sehr gastfreundlich uns zeigt und die komplette Wohnung, die nach unseren Maßstäben spartanisch anmutet, jedoch alles bietet und sehr sauber ist. Bei dem Staub und Sand in der indischen Wüste Rajasthans wundert man sich über die saubere Kleidung und vor allem den sauberen Sari, den die Gastgeberin trägt. Das Leben ist sicher minimalistisch, aber nicht unkultiviert und das Lachen der Hausherrin zeigt dass die Menschen hier sehr wohl glücklich sein können. Was uns in Europa nicht hindern darf zu helfen.

Nächste Station ist ein Teppichhändler, der alle Frauen der Umgegend engagiert zu haben scheint, um selber gut leben zu können. Drei kleinere Solaranlagen und ein Telefon mitten in der Wüste muten völlig pradox an, sind aber hier zu beobachten. Ich habe keine Fotos gemacht, da es in der ganzen Verkaufsform an einen westlichen Laden erinnerte und mich neben meinem Desinteresse auch von der Weltlichkeit des Inhabers nicht ansprach. Aber das eigentliche Ziel ist Chandelao und damit ein kleines Dorf mit etwa 1.700 Einwohnern. Wir steigen bei Praduman Singh ab, einem sehr netten Mann, der mit dem Wiederaufbau seines Forts auch das Dorf unterstützt und eine wichtige Funktion als Arbeitgeber hat.

Am Mittag treffen wir Kinder, die auch zu Besuch in dem Fort sind und machen ein bisschen Aikido mit Ihnen. Ein kleines Seminar sozusagen. Rollen vorwärts, rückwärts, unten auf dem Boden und im Stehen. Die Kinder machen alle mit und haben offenbar großen Spaß. Mir ist bei 40 Grad nach kurzer Zeit sehr warm und es öffnen sich die Poren. Sprich ich schwitze alles Wasser sofort wieder aus. Geraldine und Esther-Sensei vertreten mich ein bisschen. Ich mache weiter und als die Kinder nachmittags gehen, spendieren sie uns allen Blumen zum Dank. Eine sehr liebe Geste und schon haben wir ganz viel kommuniziert ohne viele Worte zu reden.

Dieses Dorf ist näher dran als alles was wir bislang gesehen haben. Größere Städte wie Delhi, Jodhpur und andere, haben den Charakter von Geld und starken Kontrasten von Farben und Finanzen. Hier jedoch sind die meisten Bewohner sehr offen und aufgeschlossen uns gegenüber, lächeln uns an und machen den Eindruck sich über unseren Besuch zu freuen. Wir gehen ins Dorf, treffen viele Kinder und auch teils deren Eltern, werden eingeladen in ein Haus wo uns der Hausherr Wasser anbietet, was wir mit Rücksicht auf unsere europäischen Gedärme dankend ablehnen. Geraldine und Esther-Sensei bekommen die Fingernägel lackiert. Das Mädchen möchte uns unbedingt etwas mit auf den Weg geben. Wir treffen Menschen vor dem Dorf in der Wüste und bekommen Bohnen zum Probieren, gehen zum Brunnen, wo einige junge Frauen das Wasser holen. Es ist eine sehr herzliche Tour mit vielen netten Gesten und Kindern die nicht genug fotografiert werden können. Farben, Kontraste, Eindrücke und viel menschliches. Wir sind einigermaßen erschöpft von all den Impressionen und lieben Begegnungen.

Indien Foto-Reisebericht 14. April