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Bauerfeind und die Menschlichkeit

Das Unternehmen Bauerfeind hat jetzt auch in Kempen die Tore geschlossen. Von 210 Angestellten haben bislang 20 eine neue Stelle gefunden, erklärt die WZ von heute (01.04.2009). 190 Mitarbeiter werden noch für eine Übergangszeit bei einer Transfergesellschaft beschäftigt, die bei der Jobsuche und bei Bewerbungen bzw. Fortbildung hilft. Während das Unternehmen seine Produkte und sich selbst auf seiner Internetseite feiert, stehen vor allem auch die 20 Schwerbehinderten und die langjährigen und älteren Mitarbeiter vor einer schwierigen und auch oft aussichtslosen Zukunft. Das Unternehmen ist nach Thüringen gezogen und hat dort vermutlich nicht nur große Subventionen erhalten, sondern auch billigere Mitarbeiter gefunden. Daß die Familien der Angestellten, die in Kempen ansässig sind und dort ihre Kindern zur Schule schicken, nicht nach Thüringen folgen wollen und können, ist relativ klar. Die WZ hat recherchiert, daß der Chef, Hans Bruno Bauerfeind, 2005 einen “Preis Soziale Marktwirtschaft” erhalten hat. Der Preis wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) vergeben. Ich persönlich denke die WZ hätte gut daran getan, diesen Herrn einmal zu den Beweggründen für den Umzug zu befragen. Dabei hätte man vielleicht herausgefunden welche moralischen und sozialen Qualitäten der Unternehmer hat. Man bekommt momentan doch den Eindruck, daß die Unternehmer und Manager in Deutschland allesamt ausschließlich von der Gier dirigiert werden. Dabei gibt es auch genug andere Beispiele, wo Unternehmer an die Mitarbeiter denken, Entlassungen zu vermeiden versuchen und nicht Gier vor Moral stellen. Es wäre klug auch solche Unternehmen einmal in der Zeitung zu nennen und vorzustellen, denn es täte nicht nur dem Ruf der Manager und Unternehmer gut, sondern würde auch die Spreu vom Weizen trennen und klar machen, bei welchen Unternehmen sich eine Bewerbung lohnt, und welche Unternehmer man besser meiden sollte. Für mich sieht es von außen so aus, als ob die Entscheider bei Bauerfeind dem Geld deutlich den Vorzug geben. Und als ob die Solidarbeiträge von Westdeutschland in die falschen Taschen gelangten. Bei Bauerfeind in Thüringen wird die Wahl eines Betriebsrates übrigens offenbar durch Verbote und entsprechnde Entlassungen unterbunden (Quelle WZ vom 11.09.2008, s.u.).
In der Presserubrik der Firma Bauerfeind findet man keine Artikel der Zeitungen zu den Entlassungen. Es wird Zeit, daß Zeitungen wie die RP und die WZ ihren Job ernst nehmen, Ihre Pflichten als Presse erkennen und Unternehmer wie Herrn H. B. Bauerfeind klar und deutlich beim Namen nennen. Noch eines am Rande: Kempens Bürgermeister Karl Hensel scheint sich auch nicht eingeschaltet zu haben (Quelle RP-Online vom 01.04.2009). Wäre doch schön auch Herrn Hensel mal zu Wort kommen zu lassen. Ist der Mann nicht übrigens auch bei der CDU? Irgendwas steht auch bei Wikipedia zu Herrn Hans Bruno Bauerfeind (CDU). Zufälle gibt es.

Noch ein kleiner persönlicher Hinweis ist hoffentlich erlaubt. Herr Bauerfeind: Beim Sterben können Sie das Geld nicht mitnehmen.

Wikidpedia: Hans Bruno Bauerfeind >>

Ein Gedanke schießt mir noch durch den Kopf: Steht nicht irgendwas von Christlich im Namen der CDU? Ich frage mich ob das jetzt wieder ein gutes Beispiel für Christlichkeit gewesen ist.

Bauerfeind und die Menschlichkeit

2 Kommentare zu “Bauerfeind und die Menschlichkeit

  1. Holger Ehrlich

    Wie sagte schon Brecht so schön?
    „Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.“
    Das sieht Herr Bauerfeind offenbar auch so.

  2. Norbert Floehr

    Ich kenne das Gefühl der Arbeitslosigkeit bin selbst dabei seit 08.2007 (Fa.Sauels Kempen/Toenisberg)CDU-gibt keine antwort dabei habe ich diese Christliche Partei einmal 37 Jahre lang gewählt. Pofalla Laumann Thoben Rüttgers als Vasallen von Merkel schweigen dazu.

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