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Roman Herzog zum Altersproblem

Ex-Bundespräsident Roman Herzog (CDU) beschwört die Gefahren einer heraufziehenden „Rentnerdemokratie“, in der „die Älteren die Jüngeren ausplündern“ könnten. Dabei geht es ihm sicher nicht um eine Ausgrenzung oder eine Polarisierung von Jung und Alt. Jedoch stellen alle arbeitenden Menschen wohl fest, daß der Druck immer größer wird und es nur noch Menschen gibt, die rund um die Uhr arbeiten oder gar nicht arbeiten. Das hat einerseits mit „Arbeitsverdichtung“ von Unternehmen zu tun, die immer mehr Arbeit auf immer weniger Angestellte verteilen. Andererseits damit, daß junge Arbeitnehmer auf Teufel komm heraus ausgenutzt werden. Deshalb höre ich auch von vielen Schlaganfällen und Herzinfakten von immer jüngeren Arbeitnehmern bis herunter zum Alter von unter 30 Jahren.

In wenigen Jahren sind in Deutschland über 50% der Menschen Rentner. Das ist nicht zu finanzieren und die Regierung tut gar nichts daran. Herauskommen wird eine Schere zwischen Hartz IV Rentnern und solchen die in dicken Autos durchs Land fahren. Eine große Schere zwischen Arm und Reich. Und das wird sich auch auf die junge Generation auswirken. Dort wird es immer mehr ausgebrannte Menschen geben und immer mehr die in Armut leben, weil sie keine Arbeit bekommen. Nicht zuletzt hat auch das mit der absolut mangelhaften und zu langen Lernzeit in Deutschland zu tun.

Im Grunde hat die Politik so ziemlich alles an nötigen großen Reformen verpasst, was möglich ist. Nur Hartz IV war eine der wenigen immer noch sehr zweifelhaften Reformen, die zu etwas mehr Beschäftigung geführt hat. Wenn die Politik jetzt die Renten erhöht, dann hat das eine groteske Wählerfangmentalität, die aus politischer Sicht gar nicht nötig wäre, denn die CDU gewinnt die nächsten Wahlen sowieso. Die SPD ist schließlich nicht mehr wählbar.

Wenn über 50% der Wähler Rentner sind, dann werden, so kann man vorausschauend vermuten, die Interessen der Arbeitnehmer und Kinder/Jugendlichen nicht mehr korrekt bewertet und berücksichtigt. So gesehen ist die Äußerung von Herzog absolut korrekt, was sich an der gerade verabschiedeten Rentenerhöhung bestätigt. Eine Lösung durch unsere Politiker, die handlungsunfähig nur noch nach Umfragewerten arbeiten, also ihre eigene Machterhaltung in den Vordergrund stellen, ist nicht in Sicht.

Roman Herzog zum Altersproblem

1 Kommentar zu “Roman Herzog zum Altersproblem

  1. Holger Ehrlich

    Die Gerontokratie ist in einer Demokratie mit mehr als 50% Rentnern unausweichlich. Um es in der nächsten Generation besser zu machen, bliebe den Jungen nur deutlich mehr Kinder in die Welt zu setzen. Herrn Herzogs Äußerungen waren überspitzt, aber im Kern richtig. Es ist den Arbeitenden heute und erst recht in Zukunft kaum mehr möglich, die Renten aufzubringen, weshalb ich als Ökonom schon lang für eine steuerfinazierte Rente eintrete. Dies wäre dann zwar vermutlich eine Grundrente, die jeder nach Vermögen und Bedarf privat aufstocken müßte, aber es wäre eine Lösung für das Rentenproblem. Als Bismark die heutige Rentenversicherung einführte, haben die Arbeitnehmer 50 Jahrelang eingezahlt, und wenn es hoch kam 15 Jahrelang Rente bezogen. Heute bringen es viele nicht einmal auf 40 Jahre Einzahlung und beziehen nicht selten über 20 Jahre Rente. Das kann nicht funktionieren, besonders in Zeiten hoher Arbeitlosigkeit sind die Finanzmittel nicht aufzubringen.

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