Ganz so weit wie „Mein Politikblog“ würde ich nicht gehen, in der Frage, ob Obama am Ende ist. Der Mann hat vermutlich Durchhaltevermögen. Aber er wird harte Kompromisse machen müssen in Zukunft und die Ergebnisse werden ihn nicht mehr unterscheiden von den Republikanern. Alles sieht nach einer totalen Blockade seiner Politik aus. Das ist nichts Neues und gibt es auch in Deutschland immer wieder durch die Länder. Auch hier ist nach ein paar Jahren der aktiven Regierung zu beobachten, daß sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat ändern und die Regierung dann sofort Kompromisse machen muß. Sieht man von der Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ab, bei der der Bundesrat mit Absicht umgangen wurde.
Zu Obama bleibt festzustellen, daß er nicht energisch genug durchgegriffen hat in Sachen Krieg, Öl und Wirtschaft. Nur neues Geld zu drucken bringt heutzutage keine Arbeitsplätze mehr. Schon Helmut Schmidt sagte: „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen!“. Ich habe nie geglaubt an einen Erfolg von Obama und denke die Demokratie hat sich nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland längst erledigt. Die neue Macht ist die Wirtschaft – der Kapitalismus. Politiker können nichts mehr ausrichten gegen diese Macht. Das gilt auch für Obama.
Obama hatte von Anfang an keine Chance die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Viele seiner Pläne z.B. eine gesetzliche Krankenversicherung wurden selbst von seiner eigene Partei nicht mitgetragen. Die Wähler bildeten sich ein Superman gewählt zu haben, und überfrachteten den Präsidenten mit vollkommen überzogenen Erwartungen. Gleichzeitig haben seine (reichen) Gegner ungeheuer viel Geld in die Demontage des Präsidenten gesteckt. Allein im vergangenen Wahlkampf sollen mehr als 3 Mrd. Dollar geflossen sein. Und da Amerikaner mehr noch als andere Menschen auf das Werbefernsehen hereinfallen, sind viele der Obamawähler plötzlich gegen ihn. Mein Freund Michael hat eine passende Bezeichnung für die Amis: Plastikhohlköpfe!