Politik

Kalifornien ist pleite

Relativ klein ist die Meldung: Kalifornien hat ein Milliardendollardefizit. Das heißt: Kalifornien ist pleite. Jeden Tag wachsen die Schulden um 40 Millionen Dollar so heißt es. Völlige Überschuldung der USA lassen sämtliche Hoffnungen auf Obama wie eine Seifenblase schon in der kurzen Zeit bis zu seinem Amtsantritt zerplatzen. Ich fürchte wenn die Blase entgültig zerplatzt, dann geht es auch der Welt ziemlich dreckig. Wie konnten wir bloß glauben, daß dieses Kapitalsystem funktionieren würde? Das Ganze steht vor dem völligen Kollaps.

3 Kommentare zu “Kalifornien ist pleite

  1. Holger Ehrlich

    Es ist der Kaptialmarkt, der einer gründlichen Umstrukturierung bedarf. Die Aktie war primär nicht als Handelsgut gedacht, und all die daraus entwickelten Produkte wie Optionsscheine, Derviate, Zertifkate, Bonds, Leerverkäufe usw. gehören auf den Müll! Es geht nicht an, dass Einzelne eine ganze Volkswirtschaft ruinieren können.
    Der Kapitalismus hat die fatale Eigenheit auf dem Wachstum der Wirtschaft zu basieren. Nun hat aber alles Wachstum Grenzen, was zwangsläufig dazu führt, dass kapitalistische Systeme von Zeit zu Zeit zusammenbrechen. Nur gibt es leider keine wirkliche Alternative. Sozialistische und kommunistische Systeme haben eindrucksvoll bewiesen, dass sie gar nicht funktionieren. Es entspricht offenbar nicht der menschlichen Natur zum Wohle der Allgemeinheit zu leben. Was wir, das heißt die Politik, tun könnten, wäre durch strenge Kontrolle der Finanzmärkte den nächsten Systemzusammenbruch weiter in die Zukunft zu verschieben. Verhindern läßt er sich nicht.

  2. Holger, Du beschreibst im Detail, was sich für mich als Laien wie ein labiles Kartenhaus darstellt. Wenn sich die Politik nicht dazu durchringen kann, Derivate, Optionsscheine etc. zu unterbinden, dann hat das sicher Gründe; entweder darin, daß die Politiker daran verdienen, oder daß sie es nicht ändern können.
    Laß uns aber doch über die Möglichkeiten reden: in aller Konsequenz bedarf es eines staatlichen Bankensystems und einer stärkeren Einmischung ins Börsenwesen, sonst bekommt der Mittelstand wohl keine Kredite und kann nicht wachsen. Das was sich gerade abspielt sieht so aus, als ob nur kapitalkräftige Unternehmen überleben. Und wieder liegt der Fehler bei Banken, die die Kredite nicht gewähren? Oder ist das zu vereinfacht?

  3. Holger Ehrlich

    Die Krise besteht in der Tat darin, dass die Banken zögerlich bei der Kreditvergabe sind. Sowohl gegenüber den Kunden wie auch untereinander. Der Kapitalmarkt ist ein schier undurchdringbares Gewirr gegenseitiger Abhängigkeiten. Dieses System funktioniert nur, bei unbedingtem gegenseitigem Vertrauen, und genau daran mangelt es zur Zeit. Deshalb versuchen viele Staaten ja auch dieses Vertrauen durch Bürgschaften wieder zu stärken, was aber zur Zeit wohl noch nicht gewirkt hat. Ich glaube zwar, dass sich das auch von allein wieder regeln wird, denn schließlich leben die Banken von der Kreditvergabe, aber die spektakulären Bankenpleiten in den USA haben den Politikern weltweit einen mächtigen Schrecken eingejagt. Das erklärt auch den Aktionismus, den viele von denen jetzt an den Tag legen.
    Dass die Politik nicht wirklich eingreift, hat zwei Gründe.
    1. der Staat verdient über die Umsatzsteuer und die Kapitalertragssteuer Millarden an den Börsengeschäften.
    2. Kein Staat traut sich der erste zu sein, der in den Markt eingreift, weil befürchtet wird, dass man damit den Wirtschaftsstandort beschädigen könnte. Weshalb auch alle nach einer internationalen Behörde rufen, die den Finanzmarkt regulieren soll.

    Und ja, der Kapitalismus ist ein labiles Kartenhaus. Aber wir haben einfach kein besser funktionierendes Wirtschaftssystem als den mehr oder minder freien Markt.

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