Etikette Kommerz Moral

Geld tötet Moral

Nicht nur daß Billigdiscounter, die ihre Mitarbeiter bespitzeln und drangsalieren keinen Umsatzrückgang durch die Presseveröffentlichung ihrer Schikane verspüren, auch auf anderen Gebieten bleibt die Moral mit dem Geld auf der Strecke. Nicht immer, aber doch fast immer.

Ich kann gut verstehen, daß durch gestiegene Energiepreise Familien und auch andere Menschen in finanziellen Engpässen nicht über die Moral nachdenken, wenn sie bei Billigdiscounter kaufen, welche ihre Mitarbeiter drangsalieren. Im Grunde darf man dort doch wohl kaum einkaufen oder muß zumindest der Geschäftsführung unmissverständlich klar machen, daß man dort nur weiter einkauft, wenn die Mitarbeiter in Zukunft besser behandelt werden. Also sollte man doch vielleicht mindestens einen Brief an die GF schreiben.

In China sind vermutlich viele der Erdbebenopfer zu Opfern geworden, weil zu wenige Stahlträger im Beton liegen. Auch dort geht also Geld vor Moral. Oder schauen wir wie viel inzwischen geklaut wird im Einzelhandel oder an Tankstellen. Oder wie man im Bundestag versucht, sich mit dem Geschenk an Rentner die Diätenerhöhung zu rechtfertigen.

Man kann hinsehen wohin man will und wird immer wieder fündig. Und das ganz oft auch bei Christen, die sich dann gerne durch die Beichte wieder zu neuen Taten gestärkt fühlen. Nein, daß geht nicht gegen die Religion, sondern gegen die Gier des Menschen.

3 Kommentare zu “Geld tötet Moral

  1. Holger Ehrlich

    Wohl wahr, die Gier der Menschen ist unersättlich. Offenbar sind wir an einem Punkt angekommen, an dem die Folgen der Geiz-ist-geil-Gesellschaft voll auf alle Beteiligten durchschlagen. Weil die Kunden nur noch auf den Preis sehen, muß billiger produziert werden. Das führt zu Lohnkürzung und Produktionsverlagerung. Das wiederum führt zu weniger Geld in den Taschen der Kunden, die jetzt noch weniger Geld ausgeben wollen und mittlerweile auch nicht mehr ausgeben können. Hinzu kommen die Preissteigerungen für Rohstoffe, die größtenteils von gierigen Spekulanten und inkompetenten Politikern verursacht werden. Das Weltwirtschaftssystem ist vollkommen aus den Fugen geraten und wird über kurz oder lang zusammen brechen, wenn die Politik nicht bald reagiert, und sich die Menschen nicht wieder darauf besinnen, dass billig und preiswert zwei verschiedene Dinge sind.

  2. Ich finde dieses Thema sehr problematisch, weil man niemandem trauen kann, wenn es um Geld geht.
    Da habe ich doch immer brav die etwas teurere Milch gekauft, um die Milchbauern nicht auszubeuten und was lese ich bei Foodwatch? Zumindest ein großer Konzern gibt die höheren Preise gar nicht an die Bauern weiter.
    Ich kaufe weder bei dem Discounter, der angeblich bespitzelt hat (schon vorher nicht, weil mich die Läden abstoßen), noch in dem Drogeriemarkt, der seine kleinen Filialen nur mit einem einzelnen Mitarbeiter (ohne Telefon) besetzt. Aber irgendwann wird es auch negative Schlagzeilen über „meinen“ Discounter und „meinen“ Drogeriemarkt geben. So stolpere ich als Verbraucher, der sich wirklich Mühe gibt, einigermaßen korrekt einzukaufen, von einer Einkaufsgewohnheit in die nächste und komme mir völlig vera*scht vor. Und letzteres wohl zu recht.

  3. Ja sicher Mara, da tun sich immer neue Abgründe auf. Und alles wegen Geld.

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