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Falsche Werte unserer Gesellschaften

In Deutschland und vielen anderen Teilen dieser Welt scheinen mir doch die meisten unserer Werte durchaus überdenkenswert, ja machen mich zum Teil sehr nachdenklich. „Schneller, Höher, Weiter“ kennt man aus dem Sport. Das Siegen über andere, die Beckerfaust, die sich auch im sehr unintelligenten Fussball durchgesetzt hat, sieht man sogar in Zeitungen auf Seite Eins. Warum? Weil es scheinbar darum geht über andere zu siegen. Es geht im Gegenteil um ganz andere Werte, das lehrt nicht nur unsere Vergangenheit. Es geht um ein soziales Miteinander, in dem man andern hilft, für sie da ist, für schwächere, finanziell arme und depressive Menschen eine Stütze bildet. Es geht nicht um Ellebogen die andere aus dem Weg räumen, sondern um Zuwendung für den anderen, für Tiere, für diesen Planeten.

Wir befinden uns in dieser deutschen Gesellschaft zu großen Teilen in völlig falschen Wertesystemen, auf dem völlig falschen Weg:
In der Schule geht es um gute Noten, beste Leistungen, Wissenschaft und Lernen. Immer öfter gehen da die völlig falschen Werte einher mit den Zielen unserer Tageszeitungen und Politiker. Scheinbar geht es darum der Beste zu sein in Lernsystemen, die auf soziales Engagement keinen Wert legen, dies nicht richtig vorleben und am Thema vorbei erziehen. Nicht nur lernt man nicht oder viel zu wenig die schönen Künste wie Malerei, Fotografie, Poesie, Phantasie, Kochen, Erfindungsreichtum, man bremst diese zu Gunsten falscher Diziplinen völlig aus. Mathematik ist so unwichtig wie nur was, wenn so definierte Intelligenz-Genies nicht in der Lage sind eine Bindung einzugehen, Verantwortungen im Leben zu übernehmen und sich neben Ihres wissenschaftlichen Jobs auch um Ihre Eltern und Kollegen zu kümmern (man schaue sich bloß diesen Versager Einstein an). Was hilft es uns eine so genannte intelligente Rasse zu züchten wenn wir keine soziale Wärme mehr in dieser Gesellschaft vorfinden und immer häufiger alte Menschen in Einsamkeit sterben?

Falsche Werte unserer Gesellschaften

In der Schule wird weder ausreichend gelehrt, wie Kinder eine Suppe kochen oder gesunde Ernährung erkennen, noch wird ihnen beigebracht wie man einen Scheck ausfüllt oder ein Bewerbungsgespräch überlebt. Stil und Etikette kommen viel zu kurz und es wird schon beim Vorstellungsgespräch für ein Praktikum nur für eine kurze Sekunde so etwas wie Intelligenz oder Wissen helfen – der Kandidat fliegt in aller Regel schon vorher dafür raus, auf dem Parkplatz des Chefs geparkt zu haben und beim Hereinkommen nicht richtig Grüßen zu können. Die Werte unserer Ausbildungssysteme in Deutschland sind völlig falsch angesetzt. Damit allein ist zwar noch nicht das schlechte Abschneiden im Pisatest erklärt, aber ein Teil dieser Werte ist natürlich Schuld daran, denn ohne Etikette, ohne Form ist auch kein Inhalt möglich. Und von guten Inhalten im deutschen Schulsystem zu reden ist sowieso reichlich übertrieben. Man schaue sich mal den Sportunterricht an, in dem es darum geht wer einmal im Jahr auf dem Sporttag am weitesten zu springen. Es ist absolut lächerlich! Im Sportunterricht kann nur zählen wie die Entwicklung des Einzelnen ist, wie sein soziales Teamengagement aussieht und wie er sich beim Spielen im Basketball bei seinen vermeintlichen „Gegnern“ nach dem Spiel bedankt. Es geht überhaupt nicht um die vermeintliche „Leistung“, denn die ist bei jedem Körper eine eigene, wird von jedem anders erbracht und hat etwas mit der mitgebrachten Hülle zu tun. Engagement und Lernbereitschaft wären wirkliche Leistungen und die können nicht benotet werden. Warum also Noten im Sport? Weil Lehrer nicht anders in der Lage zu sein scheinen die Schüler für etwas Gutes wie Bewegung zu motivieren. Klar wenn es schon bei Kindern um das „Siegen“ gehen soll.

Es ist Zeit unser Bildungssystem komplett zu überdenken, Internate überflüssig zu machen, indem man Etikette, Stil und Verantwortung den Lehrern wieder beibringt. Warum ist es nicht möglich vor dem Studium die Fähigkeiten in den Bereichen psychologisches und soziales Know-how zu testen? Statt dessen sind Noten in unserem Schulsystem die Befähigung eines angehenden Lehrers. Wohin das führt sehen wir gerade live an den Schülern die auf uns losgelassen werden.

Autos werden immer noch als Statussymbol geführt. SUVs werden gekauft wie warme Semmeln obwohl die Schwere des Fahrzeuges selbst einigermaßen sogenannte intelligente Menschen sofort vom Kauf abhalten müsste. Nicht die Protzigkeit eines Autos, sonder die verbrauchten Liter auf hundert Kilometer sollten den Ausschlag zum Kauf geben. Welche Werte stecken denn da in den meisten deutschen Menschen drin, dass sie so völlig am Ziel vorbei schießen?

Finanzieller Reichtum, Geiz und Finesse im Umgang mit Geld scheinen immer noch ganz oben auf der Skala der Anerkennung zu stehen. Niemand scheint zu bemerken, dass zunehmender finanzieller Reichtum keinen Reichtum bringt und man sich keine Taschen in die Haut einnähen lassen kann, um das Geld beim Ableben mitzunehmen. Nicht in der Seele und auch nicht im Herzen. Im Gegenteil, finanziell reiche Menschen sind oft die ärmsten der Welt. Sie sind meist geizig und rennen den völlig falschen Dingen im Leben hinterher, glauben aus ihrem Überfluss Glück ableiten zu können und merken oft nicht was hinter der sauberen Fassade für ein Scherbenhaufen liegt. Ich habe nur wenige großzügige und warmherzige finanziell Wohlhabende im Leben getroffen, die in der Lage sind zu geben, zu helfen, das eigentliche Lebensziel anders zu definieren als die Börse. Dabei ist jede Krankenschwester die aus Berufung ihren Job macht um etliches unterbezahlter und trotzdem reicher als Menschen wie unser früherer Bundeskanzler Schröder, dem jegliche Verantwortung abzugehen scheint und der uns meiner Meinung nach in fast jeder möglichen Beziehung politisch verraten und verkauft hat. Nicht nur was seine Machenschaften im Irakkrieg angehen, sondern auch was z.B. seine beruflichen Ambitionen in Verquickung mit Gasprom angeht. Soche Leute sollen wir in Deutschland respektieren, achten, uns nach Ihnen orientieren? Schaut Euch den Film „Die Unbestechlichen“ aus dem Jahr 1976 an und denkt einmal nach, was von unseren Politikern übrig bleibt wenn guter Journalismus wieder einiges aufdeckt wie im Falle von Schröder. Macht, Korruption, Illegalität, Egoismus und Lügen. Gerade deshalb wird sich fast kein sozialer Mensch in der Politik wiederfinden.

Sport ist so ein anderes Thema, welches Menschen zu bewegen scheint. Woran liegt es, dass offensichtlich gedopte Sportler mit angeblichen Höchstleistungen in fast jeder Sportart mehr an Siegen als an ihrer Gesundheit interessiert sind? Da wird gedopt und bestochen, in fast jeder Sportart die mit größeren Beträgen verknüpft ist. Und die Gesellschaft quittiert es nicht mit Desinteresse, sondern scheint es für normal zu halten. Siegen um des Siegens willen. Die Arme hochgerissen zum Triumpf über den „Verlierer“. Anstatt sich die Hand zu schütteln, sich für das gute „Spiel“ zu bedanken und hinterher gemeinsam zu Essen. Es ist eben kein Spiel mehr. Es ist ein Geschäft geworden und auch dort hat das Geld sämtliche Etikette und sämgliches Mitgefühl, soziale Nähe und Verstand längst begraben. Wie in den meisten Judoaktivitäten, in fast allen Budokampfsportarten auf Grund von Lehrern die sich nicht mit den Zielen der Gründer beschäftigen oder zumindest eigene soziale Werte definieren.

Es gäbe etliche Beispiele weiterer falsch definierter Werte dieser Gesellschaft, wollte man den Artikel in ein Buch verlängern. Man nehme das Gesundheitssystem in dem es immer noch darum geht uns allen das Geld in dicken Bündeln aus der Tasche zu ziehen, um der es der Pharmaindustrie, Apotheken und den Krankenkassen in den Hintern zu schieben.

Es geht vielmehr darum die Augen offen zu halten, selber zu entscheiden, welche Werte für einen die Richtigen sind. Sich nicht von scheinbar „intelligenten“ Menschen, die nicht mal eine minimale Etikette oder soziale Kompetenz haben, zu falschen Zielen verleiten zu lassen. Es geht darum einen anderen im Spiel nicht zu übertrumpfen, sondern Warmherzigkeit zu haben und nicht um des Gewinnens zu spielen, sondern weil man hinterher gerne zusammen ist und wieder zusammen spielt. Beim Geld geht es um den Broterwerb und das Befriedigen eigener kleiner, feiner Ziele (das eigene Ego möchte auch mal gerne was davon haben und das in gewissen Umfang sicher legitim), nicht darum das Gegenüber über das Ohr zu hauen oder seinen Geiz zu kultivieren. Erst wenn man merkt, wie viel man geben kann und wie viel Spaß es anderen bereitet, ist es möglich, sich ehrlich zu freuen und ein Lächeln auf beiden Seiten zu produzieren. Ich wünsche mir sehr, dass sich jeder über die Werte seiner „Gesellschaft“ Gedanken macht und seine eigenen besten Ziele definiert.

3 Kommentare zu “Falsche Werte unserer Gesellschaften

  1. Peter W. Sawatzki

    Vielleicht wäre die Lösung eine Mischung aus Walldorf-Erziehung, individuellem Kommunismus und Basisdemokratie.

  2. Klingt schmeichelhaft,aber auch ermutigent=)
    Wenn sie verstehen?

  3. Der Artikel hat mir sehr gut gefallen.
    Ich hoffe auch, dass die Gesellschaft mehr zusammenhält und sich besonders um ältere Menschen kümmert. Ein gutes Beispiel ist, wenn man bei den öffentlichen Verkehrsmitteln für die ältere Generation den Platz automatisch anbietet und nicht egoistisch handelt und sitzen bleibt. Im Leben muss man aufmerksam sein und anderen helfen!!! Wenn dies befolgt wird ist die menschliche Idiologie jedes einzelnen vorhanden.
    Liebe Grüße
    Sunny (Junge 15 Jahre alt)

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