Leben & Tod

Doris

Doris hat Krebs. Den schlimmsten den man sich vorstellen kann. Der ganze Körper voller Metastasen. Trotzdem ist sie am Telefon wie immer die liebste und optimistischte Frau der Welt. In jedem Falle sehr gefasst.

Doris hat mich mit aller Liebe aufgefangen, als ich an den Polypen operiert wurde und noch ein Kind voller Angst war. Sie war da für mich als ich in die Praxis kam – früher war das noch ambulant – und ich vor Angst bibberte. Ich habe wohl auf Ihrem Schoß gesessen sagte sie mir gerade. Daran konnte ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich musste ihr heute unbedingt sagen, wie lieb ich sie habe.

Wir haben auch über den Tod geredet und Doris sagte es wäre ja keine Frage des Alters. Natürlich hat sie Recht und die Aikidoka in Kempen wissen das schon länger. Immerhin haben wir uns immer wieder mit dem Thema beschäftigt. Aber Doris ist dankbar, dass sie das vergangene Jahr seit der Diagnose noch hatte. Sie hat es sehr intensiv erlebt und sich mit Tränen und Vorbereitungen für den Tod auseinandergesetzt. Auch hat sie Ihren Bruder der sich aufopfernd um sie kümmert. So macht das Leben wenigstens einen Sinn: mit Liebe.

Auf die Frage was man denkt über Sinn, Leben und Ziele sagte Doris, dass sie ein sehr schönes Leben gehabt habe (Doris war Krankenschwester oder Arzthelferin). Was gibt es besseres um abzutreten als einen Sinn im Hintergrund zu haben und Menschen die sich um einen kümmern.

Doris ich hab Dich lieb!

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