Buch / Zeitung Niederrhein Presse

Die Westdeutsche Zeitung mausert sich

Die Westdeutsche Zeitung und Rheinische Post liefern sich am Niederrhein seit jeher ein Kopf an Kopf Rennen um die Gunst der Leser. Wer eine von beiden abonnieren möchte, muß nicht nur mit hohen Lesekosten rechnen, sonder auch zwischen zwei Zeitungen entscheiden, die im Layout in den letzten Jahren sehr ansprechend überarbeitet wurden. Das trägt nicht nur zu einem modernen Aussehen bei, sondern auch zu  besserer Lesbarkeit und Übersicht.

Die meisten Tageszeitungen haben inhaltlich allerdings eines gemeinsam: eine altmodische Art der Berichterstattung. Es werden Unfälle und Neuigkeiten mit zu wenig Hintergrunderläuterungen publiziert. Auch die Nachrecherche lässt zu wünschen übrig. Ganz oft wünsche ich mir mal zu erfahren, was aus dem einen oder anderen Unfallopfer wurde und wie er/sie den Unfall verarbeitet hat, welche Hürden überbrückt werden mussten und wie die Rechtsprechung reagierte.

Insofern hat mich die Westdeutsche Zeitung in wenigen Tagen gleich zwei Mal hinter einander überrascht. Zum einen war da der interessante Artikel über den jugendlichen Straftäter aus gutem Hause „Nase voll vom `goldenen Käfig´: Wie ein Kind kriminell wird. Der Autor: Alexander Alber.

Zum anderen die Story „Armut: Betteln ist ein knallharter Job“ von Stephanie Treichel. Frau Treichel begibt sich ohne Not auf die Shadowstraße in Düsseldorf und erlebt für einige Stunden das harte Brot des Bettelns.

Die Zeitung ist damit in meinen Augen auf dem richtigen Weg und bringt über das Notwendige hinaus Artikel, die ich sonst nur in „Die Zeit“ lesen konnte. Dort jedoch sind die Artikel meist zu ausführlich und zeitlich nicht zu bewältigen (außer für Beamte und Politiker), obwohl hervorragend.

Ein Kompliment an die beiden Autoren der Westdeutschen Zeitung!

1 Kommentar zu “Die Westdeutsche Zeitung mausert sich

  1. danke für den hinweis auf den bettlerartikel. ich werfe einen symbolischen euro in stephanies pappbecher. artikel wie dieser, das sind die weihnachtsideen, die wir brauchen. nicht die hochglanzgeschenke. – und konkurrenz belebt’s geschäft. 2 zeitungen sind besser als eine. ihr habt’s gut in d’dorf.

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